Ingeborg Jung, geboren 1951 in Nordrhein-Westfalen, behandelt als freie Malerin Themen wie Gesellschaftskritik, Flucht, Kapitalismus und die Rolle der Frau. Dabei findet sie Inspiration in der Mythologie, in Literatur und Musik. Auch enge Familienmitglieder finden ihren Platz im Werk der Mixed-Media-Künstlerin. Neben zahlreichen Ausstellungsbeteiligungen belegte Ingeborg Jung unter anderem den zweiten Platz beim SeelenLaute-Kunstwettbewerb 2021.
Ihre Malereien mit Buntstift oder Acryl, die zum „self-taught painting“ und zur Outsider-Art gehören, sind zumeist knallig bunt: „Die farbigen Bilder sollen direkt in die Seele gehen, so wie bei der Musik. Die Musik erreicht sofort die Psyche.“
In ihrem Buch „Zwischenwelt“ verknüpft sie diese leuchtenden Bilder mit eigenen Geschichten und Gedichten: drei unterschiedliche künstlerische Ausdrucksformen, in denen Ingeborg Jung das Unsagbare zu benennen versucht. Dies gelingt in eindrücklicher Lyrik sowie in kafkaesk anmutender Kurzprosa.
Aus Nektar und Ambrosia („Zwischenwelt“, S. 29):
Außer Niemand konnte nur noch Keiner ein halbes Jahrhundert seines Lebens in dieser Stadt verbringen.
Hinter den letzten Hügeln vor dem großen Gebirge im Tale Nimmergrün des Landes Niemandsland verbrachten sie in trauriger Einfalt ihr Dasein, sich von Nektar und Ambrosia, der Speise der Armen, nährend.
„Zwischenwelt“ ist im Eigenverlag erschienen und kann direkt bei der Autorin bezogen werden (15 € zzgl. Versand).